Andreas Lemberg stellte sich den SPD-Mitgliedern in der Aufstellungskonferenz vor.

von Herma Niemann


Willensen. Der Wahlkampf kann beginnen. Der SPD Ortsverein in der Gemeinde Bad Grund wählte jetzt im Dorfgemeinschaftshaus in Willensen Andreas Lehmberg zum Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde, mit 24 Jastimmen und zwei Enthaltungen. 

Demnach werden Lehmberg und Patrick Schmidt (parteilos) am 9. Juni auf den Wahllisten stehen, am selben Tag findet auch die Europawahl statt.

Andreas Lehmberg wohnt in der Bergstadt Bad Grund, ist 44 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. 1995 sei Lehmberg mit seiner Familie nach Bad Grund gezogen, da sein Vater dort die Pastorenstelle übernahm. 1999 machte Lehmberg sein Abitur und anschließend den Zivildienst im Diakonischen Werk in Clausthal-Zellerfeld. Zu der Zeit und durch den Beruf seines Vaters sei sein Leben schon insofern geprägt gewesen, sich bei Aktivitäten oder Festen zu engagieren. 

Wahrscheinlich sei damals auch schon sein ehrenamtliches Engagement in der Walpurgis-Spielgemeinschaft entstanden, wie er sagte. Lehmberg hat Geografie studiert. "Das Studium hat viel inhaltlichen Bezug zur Regional- und Raumplanung und zu politischen Themen", so Lehmberg, der seit 2007 Projekteiter beim Harzer Tourismusverband und seit 2012 stellvertretender Geschäftsführer dort ist. 

Erstmals politisch aktiv sei er bei der damaligen Debatte um die Grundschulstandorte geworden, seit der letzten Kommunalwahl ist er als Sozialdemokrat Mitglied im Ortsrat der Bergstadt und im Rat der Gemeinde. Außerdem ehrenamtlich aktiv ist er im Vorstand des Vereins ZukunftsBergstadt und bei der Bürgergenossenschaft Bad Grund.

Zu seinen Zielen gehöre, die Eigenständigkeit der Gemeinde mit den Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort zu erhalten und die Ortschaften stärker zu vernetzen. "Kirchturmdenken führt nur dazu, dass sich nichts bewegt".

Außerdem setze er auf ein gutes Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der Tradition und der Zukunftsorientierung. Durch die gute Anbindung der Gemeinde an die B 243 (dadurch auch an die A7) und an die Bahn möchte der Kandidat die Gemeinde als Wirtschaftsstandort erhalten oder ausbauen. Zudem müsse dem Tourismus mehr Bedeutung beigemessen werden, denn dieser habe deutlich mehr Potential. "Aber die Basis ist die Daseinsvorsorge, ich möchte an bestehende Elemente wie Ärzteversorgung, die Feuerwehren, die Nahversorgung, den ÖPNV und dem familienfreundlichen Umfeld festhalten und darauf aufbauen".

Rein formal gesehen, sei er kein Verwaltungsmensch, könne aber die Strukturen und die Arbeitsweise gut nachvollziehen. "Ich habe einen positiven Blick von außen, kann aber auch gut über den Tellerrand schauen". Lehmberg wolle gerne darauf aufbauen, was der bisherige Bürgermeister Harald Dietzmann in zwei Jahrzehnten geschaffen habe.

Der Vorsitzende des Ortsvereins, Mario Teuber, betonte, dass es wichtig sei, einen Bürgermeister zu haben, der die Gemeinde verstehe. "Wir stehen vor großen Herausforderungen, ich bin fest überzeugt, dass wir das gemeinsam meistern können".