Zwei Vereine für mehr Dorfgemeinschaft und Nachhaltigkeit - Der Landratskandidat der SPD Marcel Riethig informierte sich in Eisdorf über die Verein DoLeWo und Mobiles Eisdorf.

Riethig auf dem Traktor
Marcel Riethig nimmt Platz auf dem Traktor des Vereins DOLEWO.

von Herma Niemann


Eisdorf. Mit 83 Mitgliedern im Verein DoLeWo (Dorfgemeinschaft Leben und Wohnen) und 83 Mitgliedern im Verein Mobiles Eisdorf, hat der Ort zwei aktive Vereine, die auf die gesellschaftlichen Entwicklungen reagiert und sich vorgenommen haben, den Ort zukunftsfähig zu gestalten und lebens- und liebenswert zu erhalten.

Um sich von diesem Engagement ein Bild zu machen, war der SPD-Landratskandidat, Marcel Riethig, vor Ort. Eingeladen hatte die Ortsbürgermeisterin, Petra Pinnecke, und der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann.

Der kleine Rundgang durch den Ort begann an der Scheune des Vereins DoLeWo, wo der erste Vorsitzende, Herbert Lohrberg, von der Entstehung der Dorfgemeinschaft und den Zukunftsplänen berichtete. Begonnen habe alles mit einer Gewerbeausstellung im Jahr 1998, die sehr erfolgreich war und bei den Gästen gut angekommen sei, so Lohrberg. Im Jahr 2000 gründete sich dann der Verein, der seitdem auf einen guten Sponsorenring zurückgreifen könne. In der Scheune, die inzwischen Eigentum des Vereins ist, steht der Planwagen, ein Bierwagen, ein Traktor, Bierzeltgarnituren mit Stühlen. Mit dem Plan- und dem Bierwagen sollen die laufenden Kosten erwirtschaftet werden, so der Vorsitzende, aber die Dorfgemeinschaft unterstütze auch Vereine und Verbände, sowie den Kindergarten und die Schule. Die Unterstützungsleistung bezifferte Lohrberg mit einer Summe zwischen 80.000 und 85.000 Euro zugunsten der Allgemeinheit. „Das ist eine enorme Summe für einen solch kleinen Ort“, lobte Dietzmann „es wäre schön, wenn man ein solches Engagement in allen Ortschaften der Gemeinde hätte“.

Ein wichtiger Plan für die Zukunft sei der rückwärtige Anbau an die Scheune mit einem Container, wodurch man dann auch Wasser, Strom und eine Toilette vor Ort hätte. Allerdings habe die Beantragung reichlich Nerven gekostet. „Das ist einfach zu viel Bürokratie und nicht zumutbar für das Ehrenamt“, betont Lohrberg. Der Container soll die Größe von 2,40 Meter mal vier Meter haben. Wenn es die Corona-Lage weiterhin zulasse, wolle DoLeWo in diesem Jahr noch mit dem Getränkewagen einen Dämmerschoppen auf dem Festplatz in Eisdorf veranstalten, wie auch in Willensen. Die Aktionen seien mit dem Gesundheitsamt abgestimmt.

An der Uferstraße informierte der Vorsitzende des Vereins Mobiles Eisdorf, Dieter Sinram, über die weiteren geplanten Baumaßnahmen. Eisdorf verfügt über zwei E-Ladesäulen (an der Uferstraße und im Mitteldorf) mit je zwei Ladestationen (22 KW). Bis die Ladesäulen allerdings installiert werden konnten, habe es lange gedauert. Auch Sinram berichtete über enorme bürokratische Hürden. Geplant sei nun, die Säule an der Uferstraße mit einem Carport zu überdachen und darauf eine Fotovoltaikanlage zu errichten. Dieses Vorhaben werde zwar über LEADER-Mittel gefördert, aber den Bauantrag müsse der Verein selber tragen, so Sinram. Inklusive des dafür benötigten Architekten, des eigentlichen Bauantrages und des Eintrages ins Kataster kämen da locker Kosten in Höhe von 2.500 Euro auf den Verein zu. Der Fahrdienst mit dem eigenen Elektroauto werde im Übrigen gut nachgefragt. Selbst fahren oder Fahrten buchen, können nur Mitglieder des Vereins. „Für jeden, der ehrenamtlich die Menschen fährt, ist das ein tolles Gefühl“, so der Vorsitzende.

Demnächst starte auch das Pilotprojekt einer gemeinsamen Dorf-App in Bad Grund, Eisdorf und Willensen. Über „Crossiety“ könne dann der Fahrdienst organisiert und mit den Mitgliedern kommuniziert werden. Bei Mobiles Eisdorf ginge es um den Gedanken des Teilens, eine andere Form der Mobilität zu schaffen und dass sich vielleicht der ein oder andere eben keinen Zweitwagen kaufe. Angesichts der Ressourcengewinnung für E-Autos , sei es aus Sinrams Sicht momentan gar nicht machbar, dass jeder Mensch ein E-Auto fahre.

Nach einem kurzem Besuch bei Petras Partyservice kam man zum Abschluss noch in der Heimatstube zu Gesprächen zusammen.